In fast keinem anderen Land der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) müssen Arbeitnehmer so viel Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zahlen wie in Deutschland. Nach Belgien und Ungarn zahlen bundesdeutsche Arbeitnehmer und ihre Arbeitgeber die dritthöchsten Abgaben der 30 OECDLänder. Zwar ist der Anteil aller Steuern und Abgaben an der gesamten Wirtschaftsleistung mit 36,4 Prozent nur durchschnittlich, aber der Faktor Arbeit wird mehr als anderswo belastet, nämlich mit 51 Prozent. Der Durchschnitt in der OECD liegt bei gut 36 Prozent. Dabei machen die Sozialabgaben in Deutschland 13,3 Prozent der Staatseinnahmen aus, während es im OECD-Mittel nur neun Prozent sind. „Das macht Arbeit in Deutschland besonders teuer und vor allem für gering Qualifizierte schwierig, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu finden“, heißt es im zugrunde liegenden Bericht. Nach Angaben der Organisation bremsen die hohen Sozialabgaben die Beschäftigung in Deutschland. Deshalb sollten die Sozialsysteme stärker über Steuern, etwa auf Konsum und Grundbesitz, finanziert werden. Besonders weit über dem Durchschnitt liegt in Deutschland die Belastung bei alleinstehenden Geringverdienern und Alleinziehenden. Dagegen profitieren gut verdienende Singles deutlich stärker von Entlastungen.
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2363-9768 |
Ausgabe / Jahr: | 7 / 2010 |
Veröffentlicht: | 2010-07-01 |
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